Environmental Product Declaration EPD

ENVIRONMENTAL PRODUCT DECLARATION (EPD) | Bureau Veritas

Ermittlung und Bekanntgabe der Umweltleistung von Produkten und Dienstleistungen

Die Umweltauswirkungen von Produkten und Dienstleistungen sind ein Thema, das im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit von Unternehmen, Behörden, öffentlichen Verwaltungen und Bürgern steht. Hersteller und Anbieter von Waren und Dienstleistungen erkennen zunehmend die strategische Bedeutung der Bestimmung, Verbesserung und Kommunikation des Nachhaltigkeitsniveaus ihrer Produkte und erfüllen damit die wachsende Nachfrage des Marktes und der öffentlichen Entscheidungsträger nach qualitativ hochwertigen Umweltinformationen.

Mit Hilfe einer Umweltdeklaration (engl. Environmental Product Declaration, EPD) können Unternehmen die Umweltauswirkungen ihrer Produkte während des gesamten Lebenszyklus (Produktion, Nutzung & Entsorgung) öffentlich kommunizieren und somit vergleichbar machen. Damit geht eine höhere Transparenz, Glaubwürdigkeit sowie eine Stärkung der internen Nachhaltigkeitsstrategien einher.
 

Was ist eine Environmental Product Declaration (EPD)?

Die Umweltproduktdeklaration (engl. Environmental Product Declaration, EPD) ist ein öffentliches Dokument, mit dem ein Unternehmen dem Markt und anderen Interessengruppen freiwillig die Umweltleistung seiner Produkte mitteilt und entspricht den anerkannten europäischen und internationalen Normen ISO 14025 und EN 15804. Die Deklaration ist ein Umweltmarketing- und Kommunikationsinstrument zur Unterstützung der Nachhaltigkeitsstrategien von Organisationen, das auch als internes Managementinstrument nützlich sein kann und international zunehmend Verbreitung und Nachfrage findet. Sie ermöglicht nicht nur eine angemessene Umweltkommunikation gegenüber Endverbrauchern oder Kunden, sondern stellt auch ein qualifizierendes Element dar.

Die Erstellung einer EPD setzt voraus, dass im Vorfeld eine Lebenszyklusanalyse (LCA) der von der Erklärung erfassten Produkte durchgeführt wird; darüber hinaus unterliegt die endgültige Veröffentlichung der EPD der Überprüfung durch einen unabhängigen Dritten Partei. Diese Merkmale bestimmen die Glaubwürdigkeit, Transparenz, Objektivität und wissenschaftliche Fundiertheit der in der Erklärung enthaltenen Informationen.
 

Die EPD mit Bureau Veritas

Bureau Veritas begleitet Sie durch den gesamten Prozess der Erstellung und Registrierung der EPD von Produkten und Dienstleistungen. Mit spezialisiertem Umweltwissen in den Bereichen Nachhaltigkeit und Ökobilanzierung und langjähriger Erfahrung im Management komplexer, auch internationaler Projekte mit hohem Mehrwert, führen die Experten von Bureau Veritas alle Aktivitäten durch, die auf eine EPD-Validierung abzielen:

  • Unterstützung bei der Auswahl des zu verwendenden EPD-Plattformen: The international EPD System, PEP Ecopassport, IBU, usw.
  • Überprüfung des Vorhandenseins und der Anwendbarkeit der Referenz-PCRs für den spezifischen Sektor der von der EPD abgedeckten Produkte
  • Durchführung von LCA-Analysen der Produkte, die Gegenstand der EPD sind, unter Verwendung professioneller Berechnungssoftware
  • Ausarbeitung des EPD-Dokuments
  • Unterstützung des Kunden in der Phase der Überprüfung des EPD-Dokuments und der zugrunde liegenden LCA-Studie durch eine Dritte Partei
  • Unterstützung des Kunden bei den administrativen Formalitäten für die Registrierung und Veröffentlichung der validierten EPD
  • Unterstützung bei der jährlichen Aufrechterhaltung der EPD

Der Prozess einer EPD

EDP Prozess

Ihre Vorteile einer EPD

Mit einer EPD können Sie…

  • … Ihr Produkt zukunftssicher machen, sodass es stets der aktuellen und zukünftigen Gesetzgebung entspricht.
  •  …erkennen, wo in der Wertschöpfungskette Einsparpotenziale bestehen, sowohl in ökologischer als auch in finanzieller Hinsicht.
  • …bei der Produktentwicklung umweltbewusstere Entscheidungen treffen, z. B. durch Aussortieren von weniger nachhaltigen Produkten.
     

Häufig gestellte Fragen

  • Was ist der Unterschied zwischen EPD und Eco Label ?

    Die EPD ist eine Umweltproduktdeklaration des Typs III gemäß ISO 14025-Standard. In dieser Hinsicht unterscheidet sich die EPD in vielen Aspekten von ISO-Typ-I-Umweltzeichen von Drittanbietern (unabhängige Eco-Labels) und ISO-Typ-II-Selbstauszeichnungen. Zudem gibt es die PEF-Methodik (Product Environmental Footprint) als eine Kommunikationsrichtlinie der Europäischen Kommission. 

  • Welche Vorteile bietet die Erstellung einer Umweltproduktdeklaration (EPD) des Typs III gemäß ISO 14025 im Vergleich zu ISO Typ I Ökolabels und ISO Typ II Selbstauszeichnungen?

    Umweltproduktdeklarationen (EPDs) des Typs III gemäß ISO 14025 bieten mehrere Vorteile gegenüber ISO Typ I (Drittanbieter-Eco-labels) und ISO Typ II (selbsterklärte Umweltlabel). Hier sind einige der wichtigsten Vorteile:

    • Transparenz und Glaubwürdigkeit: 
      EPDs stellen detaillierte, verifizierte Umweltdaten über das Produkt bereit, einschließlich quantitativer Informationen über den gesamten Lebenszyklus des Produkts. Im Vergleich dazu sind ISO Typ I und Typ II weniger umfassend und können subjektiver sein.
    • Lebenszyklusbetrachtung
      EPDs betrachten den gesamten Lebenszyklus eines Produkts von der Rohstoffgewinnung bis zur Entsorgung oder Wiederverwertung. Typ I und Typ II Label können sich nur auf bestimmte Aspekte oder Kriterien konzentrieren.
    • Standardisierung und Vergleichbarkeit: 
      Da EPDs gemäß ISO 14025 erstellt werden, bieten sie eine standardisierte Methodik, die den Vergleich zwischen Produkten unterschiedlicher Hersteller ermöglicht. Das ist bei Typ I und Typ II Labeln oft nicht der Fall, da sie unterschiedliche Kriterien und Standards verwenden.
    • Verwendung in Ausschreibungen und Projekten: 
      EPDs werden zunehmend in öffentlichen Ausschreibungen und Bauprojekten verlangt. Sie können als Instrument zur Erfüllung von Umweltanforderungen in der Lieferkette dienen, was sie besonders relevant für Bau- und Ingenieurprojekte macht.
    • Neutralität: 
      EPDs enthalten keine Wertungen oder Empfehlungen, sondern nur objektive Umweltinformationen. Im Gegensatz dazu können ISO Typ I Labels eine subjektive Bewertung oder Zertifizierung darstellen, und Typ II Labels sind oft vom Hersteller selbst deklariert, was deren Glaubwürdigkeit beeinträchtigen kann.
    • Marktdifferenzierung und Transparenz: 
      Die detaillierten Umweltdaten einer EPD ermöglichen es Unternehmen, sich auf einem zunehmend umweltbewussten Markt zu differenzieren. Verbraucher und Geschäftspartner können auf eine fundierte Informationsquelle zugreifen, was das Vertrauen in das Produkt stärkt.
    • Anerkennung in verschiedenen Branchen: 
      EPDs finden nicht nur in der Bauindustrie, sondern auch in anderen Branchen Anwendung. Durch die steigende Akzeptanz und Verwendung von EPDs in verschiedenen Industrien wird ihr Wert weiter erhöht.
       
  • Welches sind die wichtigsten Umweltproduktdeklarationsprogramme, an die Sie sich halten können?

    Mehrere Institutionen, Forschungszentren und Organisationen haben spezielle EPD-Systeme entwickelt, die jeweils von einem Programmbetreiber verwaltet werden. Die Programme werden je nach Anbieter in Übereinstimmung mit u.a. ISO 14025, ISO/TS 14027, ISO 14040, ISO 14044 und ISO 14067 durchgeführt. Für Bauprodukte entsprechen einige Anbieter der europäischen Norm EN 15804 (A1 und A2) sowie der ISO 21930.. Einige der wichtigsten EPD-Systeme sind: The international EPD System, (entwickelt in Schweden, deckt mehrere Produkt-/Dienstleistungssektoren ab), IBU (entwickelt in Deutschland und nur für Bauprodukte), PEP Ecopassport (französischer Programmbetreiber, elektronischeprodukte), UL (entwickelt in den USA, mehrere Sektoren).

  • Was sind die Produktkategorieregeln (PCR)?

    Die PCR ist ein Dokument, das von einem Programmbetreiber herausgegeben und/oder anerkannt wird. In diesem Dokument werden auf transparente und gemeinsame Weise die Referenzen und Anforderungen definiert, die bei der Durchführung der LCA-Studie und der Erstellung der EPD für einen bestimmten Produkttyp (Bauprodukte, Lebensmittel, chemische Stoffe, Textilprodukte usw.) zu beachten sind.
    Es ist nur möglich, die EPD eines Produkts zu erstellen, wenn innerhalb des gewählten Programmbetreibers der PCR des betreffenden Sektors existiert. Ist das PCR eines Sektors nicht verfügbar, kann die interessierte Partei den Prozess der Erstellung des neuen PCR im Rahmen der Regeln des Programmbetreibers aktivieren und verwalten.
     

Weitere Informationen zu unseren Services finden Sie auf unserer Übersichtsseite für den Bereich Life Cycle Assessment.

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